Völkerrecht

Begriffe des Völkerrechtes von A-Z


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In der heutigen wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion hat der Begriff „Zivilgesellschaft“ im Wesentlichen zwei Bedeutungen:

Zum einen bezeichnet er einen Bereich innerhalb einer Gesellschaft, der zwischen staatlicher, wirtschaftlicher und privater Sphäre entstanden ist – oder auch: zwischen Staat, Markt und Familie. Der Bereich wird als öffentlicher Raum gesehen, den heute eine Vielzahl vom Staat mehr oder weniger unabhängigen Vereinigungen mit unterschiedlichem Organisationsgrad und -form bilden – etwa Initiativen, Vereine, Verbände. Der Begriff soziale Bewegung bezeichnet Teile solcher Organisationen. Die Begriffe Nichtregierungsorganisationen (NGO) und Non-Profit-Organisationen (NPO) werden oft gleichbedeutend mit Zivilgesellschaft verwendet. Sie stellen die organisierte Form zivilgesellschaftlichen Engagements dar. Voraussetzung für zivilgesellschaftliches Engagement sind die individuellen und kollektiven Freiheiten (z. B. Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit), die demokratische Staaten zivilgesellschaftlichen Akteuren einräumen.

Zum anderen wird mit „Zivilgesellschaft“ eine Entwicklungsrichtung von Gesellschaften bezeichnet, die mit Zivilisierung und Demolratisierung umschrieben werden kann. In diesem Diskussionsstrang wird oft der Begriff Bürgersesellschaft gleichbedeutend verwendet. Dabei verschwimmen häufig die Grenzen zwischen einer Beschreibung und Erklärung dieses Trends einerseits und der Forderung nach seiner Unterstützung andererseits, d. h. „Zivilgesellschaft“ wird zur politischen Forderung im Sinne von „mehr Demokratie“. Besonders war dies in den lateinamerikanischen Diktaturen oder in Osteuropa vor 1989 zu beobachten, aber auch in westlichen repräsentativ-demokratischen Gesellschaften wird der Begriff mit der Forderung einer weitergehenden Demokratisierung verbunden. Unter letzterer wird oft die Partizipation aller Bürger an gesellschaftlichen Entscheidungen verstanden, im Sinne einer Basisdemokratie oder partizipativen Demokratie, als Weiterentwicklung der repräsentativen Demokratie. Auch der neuere Begriff der „kooperativen Demokratie“ wird in dieser Debatte verwendet.


Quellen

Weblinks